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1. Teil 2 - S. 55

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 28. Die afrikanischen Inseln. Khedive, welche sich aber eine englische Schutzherrschaft gefallen lassen müssen. Das geschlossene Niltal oder Oberägypten enthält im S. die großartige Ruinenstätte der alten Pharaonenresidenz Theben mit den hundert Toren. Wo sich das Tal zur unterägyptischen Deltaebene mit dem sumpfigen Weideland und den großen Strandseen öffnet, stehen an der Kante der libyschen Wüstenplatte bei den Trümmern von Memphis die 40 Pyra- miden, die Begräbnisstätten der alten Pharaonen; die höchste erreicht 146 m. Beim Beginn des Deltas liegt die Hauptstadt des jetzigen Ägyptens, Kairo, ganz in orientalischem Stil mit prachtvollen Moscheen und zahlreichen Basaren, mit regem Verkehr aller Nationen (570000 Einw.). Im Nw. des Deltas, unbelästigt von den Sinkstoffen des Nil, Alexandrien (320000 Einw.), die berühmte Schöpfung Alexanders d. Gr., auch jetzt noch Ägyptens bedeutendster Seehafen und zugleich wichtig für den Verkehr nach Indien durch den Suezkanal, der, 164 lim lang, zwischen Port Said am Mittelmeer und Suez am Roten Meer, 1869 fertiggestellt wurde. 8 28. Die afrikanischen Inseln. Die zu Afrika gerechneten Inseln sind fast ausnahmslos bergig und bis auf Madagaskar meistens vulkanischer Entstehung. I. Die westafrikanischen Inseln im Atlantischen Ozean. 1. Die Azoren gehören den Portugiesen und sind wegen des durch den Golfstrom warmen, ozeanischen Klimas sehr fruchtbar an Apfelsinen und Ananas. 2. Portugiesisch ist auch Madeira, wegen des gleichmäßig milden Klimas Kurort für Lungenkranke. Ausfuhr des feurigen Madeira-Weines. 3. Dem Kontinent am nächsten liegen die zu Spanien gehörigen Kanarischen Inseln, schon im Altertum bekannt und von den Römern die „glücklichen Inseln" genannt. Heimat der Kanarienvögel. Die größte, Tenerifa, hat in dem 3700 m hohen Pico de Teyde einen tätigen Vulkan. Die Insel Ferro war früher Ausgangspunkt für die Zählung der Meridiane. 4. Die dürren Kapverdischen Inseln, w. vom Kap Verde, gehören den Portugiesen und sind nur wichtig für den Seeverkehr nach Südafrika und Südamerika.

2. Teil 2 - S. 87

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 43. Das Königreich der Niederlande (Holland). 87 unterschied. Daher ist es seit 1830 ein selbständiges erbliches Königreich, welchem alle europäischen Mächte volle Neutralität zugestanden haben. Die Herrscher sind aus dem deutschen Hause Sachsen-Koburg. Die be- deutendsten Städte sind: Im Berglande: Lüttich, an beiden Seiten der Maas, Uni- versität, 160 000 Einw., Hauptsitz der Waffen- und Tuchfabrikation, inmitten von Hüttenwerken und Bergbau. — Verviers mit vielen Tuch- und Seidenfabriken. — Namur, Festung am Zusammenfluß der Sambre und Maas. Im Hügel- und Tieflande: Brüssel, Haupt- und Residenz- stadt, schön gebaut, mit einer Oberstadt, dem Wohnsitz der reichen, französisch sprechenden Bevölkerung, und einer Unterstadt, wo die flämischen Fabrikarbeiter wohnen. Viele Fabriken für Teppiche und Spitzen. 600000 Einw. — 16 km s. von Brüssel liegt das Schlachtfeld von Belle Alliance oder Waterloo, wo die Preußen unter Blücher und die Engländer unter Wellington 1815 Napoleon I. besiegten. — Ant- werpen, an der hier für Seeschiffe fahrbaren Schelde, Haupt- und Zentralfestung für Belgien, sehr bedeutende Handelsstadt in Petroleum, Kaffe, Baumwolle (die zweite des Festlandes), 280000 Einw. — Strom- aufwärts Gent, ebenso wie Brügge schon im Mittelalter durch die flandrischen Tuche berühmt. — Ostende, weltbekanntes Seebad am flachen Dünenstrande und Überfahrtshafen nach England. §42. Das Grotzherzogtum Luxemburg zwischen Deutschland, Frankreich und Belgien gelegen, ist von eisen- reichen Gebirgszügen, den Ausläufern der Ardennen, und der lothringischen Hochfläche durchzogen, die von Wald bedeckt sind. Seine Bevölkerung, die deutsch und katholisch ist, treibt daher Bergbau, in dem n. Hügellande Ackerbau. An dem kurzen Stück des l. Moselufers, das zu dem Ländchen gehört, wird Wein und Obst angebaut. Dem völlig unabhängigen Staat, der dem deutschen Zollverein angehört, ist auch Neutralität zugestanden. Hauptstadt Luxemburg. §43. Das Königreich der Niederlande (Holland). 1. Lage und Bodenbeschaffenheit. Die Niederlande liegen zwischen der Nordsee, welche einen tiefen Einschnitt, die Zuider- see (= Süderfee, im Gegensatz zur Nordsee) bildet, Deutschland und

3. Teil 2 - S. 88

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
88 § 43. Das Königreich der Niederlande (Holland). Belgien. In der Bodenbeschaffenheit sind die Niederlande, wie schon der Name sagt, ganz Tiefland, und zwar ein Teil der w. niederdeutschen Tiefebene, die hier wie in Deutschland Geest-, Moor- und Marschland aufweist. Teilweise liegt das Land unter dem Meeresspiegel und muß daher durch Deichanlagen geschützt werden. Außer dem vielverzweigten Mündungsgebiet der Scheide, Maas und des Rheines liefert ein dichtes Netz von Kanälen ausreichende Bewässerung für den sehr srucht- baren Boden. Bald nach seinem Austritt aus Deutschland teilt sich der Rhein in Waal und Rhein; ersterer nimmt die wasserreiche Maas auf und ergießt sich in seeartig erweiterten Armen ins Meer, letzterer sendet die Jjssel (eise!) in die Zuidersee und mündet als Lek nicht weit von der Maas, während der alte Rhein eine nur unbedeutende Mündung hat. Ö. der Zuidersee dehnen sich bis zum Dollart öde Moore aus. An der N.-Küste ziehen sich die von den Fluten abgerissenen westfriesischen Inseln hin, unter ihnen als größte Texel. 2. Klima und Kultur. Bei dem milden Meeresklima, der Fruchtbarkeit des Landes und der für den Handel so günstigen Lage ist die Kultur hoch entwickelt. Durch den fortwährenden Kampf mit den Meeresfluten sind die Holländer ein zähes, arbeitsames und wirt- schaftliches Volk geworden, von peinlicher Sauberkeit, aber auch phleg- matischer Bedächtigkeit. Mit Stolz können sie sagen, daß sie ihr Land geschaffen. Ihre Landwirtschaft ist musterhaft, ihre Viehzucht liefert in alle Welt Rinder und deren Produkte, Butter und Käse (Edam). Holländische Tulpen und Hyazinthen (Haarlem) haben einen Weltruf. Ihr Seehandel war im 17. Jahrhundert der erste Europas und ist noch jetzt für alle Erzeugnisse der Tropen bedeutend, ihre Fischerflotten ziehen in die Nordsee zum Heringsfang. Daher ist auch der Schiffbau um- fassend. Nur Metalle und Kohlen fehlen dem Lande, daher werden viele Industriewaren von Deutschland und England eingeführt. 3. Bevölkerung, Staat und Städte. Die Bevölkerung ge- hört dem deutschen Stamme der Friesen an und ist 2/3 evangelisch (reformiert), 1/3 katholisch. Einst den Habsburgern und zwar den spanischen Untertan, haben sich die Holländer in langem, erbittertem Kampfe unter Führung der Oranier die Freiheit errungen. An der Spitze des Staates steht ein König, zurzeit eine Königin, da auch die weibliche Linie erbberechtigt ist. Die bedeutendsten Städte sind alle w. der Zuidersee. Amsterdam, d. i. der Damm (---Deich) an der Amstel, die größte Stadt des Reiches, 520000 Einw., auf Pfahlroste gebaut und von Kanälen durchschnitten, Universität, bedeutende Handelsstadt in Kaffee,

4. Teil 2 - S. 89

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 44. Das Königreich Großbritannien und Irland. 89 Tabak, Edelsteinen (Diamanten). — Haag, Residenz, eine schöne Stadt, von anmutigen Anlagen umgeben, 210 000 Einw. — In der Nähe das Seebad Scheveningen. — Leiden, am alten Rhein, altbe- rühmte Universität. — Delft, s. von Haag, weltbekannt durch sein Porzellan. — Rotterdam, reiche Handelsstadt, Beginn der Rhein- dampfschiffahrt Rotterdam-Mannheim. — Vlissingen, bester Hafen, befestigt, Übergangsort nach England. — Im Binnenlande Utrecht, Universität, und an der Maas Maastricht, lebhafte Fabrikstadt, in deren Nähe bedeutende Steinbrüche sich befinden. § 44. Das Königreich Großbritannien und Irland. 1. Lage und Küstenbildung. Schräg der Stelle gegenüber, wo die Halbinsel Italien sich an den Stamm Europas ansetzt, zieht sich die 900 km lange Insel Großbritannien in das n. Atlantische Meer. Zu ihr gehören mehr als 900 kleine Inseln und die große Insel Irland, getrennt durch die Irische See, aus der der St. Georgs- Kanal (©.) und Nordkanal (N.) führen. Die Küste ist reich gegliedert, so daß zahlreiche Einbuchtungen bestehen, die zusammen mit den schlauch- förmigen Flußmündungen vorzügliche Häfen bilden. Die größten Ein- schnitte entsprechen sich auf der W.- und O.-Seite, so in England der Bristol-Kanal und Themse-Busen, die Irische See mit dem n. Solway- Busen und der Wash-Busen und die Mündung des Humber, in Schott- land der Firth of Clyde und Firth of Förth, der Firth of Lorn und Moray-Firth. Hierdurch ist kaum ein Ort Großbritanniens weiter als 100 km vom Meere entfernt. 2. Bodengestaltung. England ist überwiegend Hügelland, mit Ausnahme von Wales, Schottland Gebirgsland, Irland Tiefland. Infolge starker Verwitterung der Gesteine durch den Einfluß der weichen Luft und der vielen Niederschläge sind die meisten Gebirge, besonders in England, keine zusammenhängenden, lückenlosen Ketten und daher für Eisenbahnen und sogar Kanäle leicht zu überschreiten. Die Flüsse sind wasserreich, ohne starkes Gefälle und haben meist eine schlauch- förmige Mündung, in welche die Flut weit eindringt. So sind sie für den Verkehr sehr günstig. A. England. Man unterscheidet die folgenden Gebirgsländer: a) Das Bergland von Cornwall, das im Kap Landsend endigt, reich an Kupfer, Blei und Zinn, welche Metalle schon die alten Phönizier von hier holten Die Südküste hat durch ihren Reichtum an Buchten die Anlegung vieler Häfen hervorgerufen, so den Kriegshasen

5. Teil 2 - S. 173

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 81. Das Norddeutsche Flachland. 173 rücken haben sich infolge mangelhasten Wasserabflusses zahlreiche, z. T. sehr bedeutende und landschaftlich schöne Seen gebildet (Spirding-, Mauer-See in Ostpreußen). Die nach N. gehenden Flüsse, Weichsel und Oder, teilen ihn in eine Preußische, Pommersche, Mecklen- burgische (Schweriner S., Müritz-S.) und Holsteinische (Plöner S.) Seenplatte. Nur kleine Küstenflüsse fließen von diesen Seen zum Meer: Pregel, Stolpe, Persante, Rega, Peene, Warnow, Trave, während die größeren Ströme den Höhenzug durch- brechen müssen. 2. Der südliche (sog. Karpatische) Landrücken ist als einheit- licher Höhenzug nicht nachweisbar. Wichtig sind die Tarnowitzer Höhen, das Zentrum des oberschlesischen Kohlenbergbaus (Beuthen, Kattowitz), das Katzengebirge oder die Trebnitzer Höhen und die Grünberger Höhen (Weinbau) links der Oder, der Fläming, dessen letzte Ausläufer s. von Berlin im Kreuzberg noch wahrnehmbar sind, bis zur Elbe und l. der Elbe die Lüneburger Heide. Die letzten Ausläufer des Höhenzuges im Küstengebiet zwischen Weser und Elbe sind die wenig fruchtbaren Geestländereien. Zwischen beiden Höhenzügen zieht sich ein mächtiger Grundwasser- ström in ow. Richtung hin, der wohl einst den Unterlauf von Weichsel und Oder durch ein großes Sumpfgebiet, das auch heute noch kenntlich ist (Netze —Warthe —Oderbruch —Havelseen) der Elbe zuführte. Hier sind auch späterhin eine Anzahl wichtiger Kanalbauten ausgeführt worden. Die Küstengebiete n. des Balt. Höhenzuges sind z. T., be- sonders in der Nähe der Flußmündungen sehr fruchtbar, so das untere Weichselgebiet, Vorpommern, Mecklenburg, Holstein. Das Westdeutsche Tiefland hat an Stelle der unfruchtbaren Heidestrecken des O. ungeheure Moorgebiete, namentlich rechts und links der Ems und bis über die holländische Grenze hinaus, l. der Ems an der holländischen Grenze das Bourtanger*) Moor. Die deutsche Küste. Die Nordseeküste ist eine Flachküste, deren Dünengürtel z. T. noch in historisch nachweisbarer Zeit durch die furchtbaren Sturmfluten der Nordsee zerrissen wurde, so daß die dahinter- liegenden Ländereien ein Raub des Meeres wurden. Am tiefsten ist die See im Dollart und im Jadebusen in das Land eingedrungen. Der Dollart ist z.t. erst im 13.Jahrhundert, der Jadebusen im Anfang des 16. Jahrhunderts entstanden. Eine der furchtbarsten Sturmfluten war die sog. Allerheiligenflut (1. Nov. 1570), die an der ganzen Nordseeküste *) spr. Bamtanger.

6. Teil 2 - S. 205

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 104. Die Mittel des Weltverkehrs. 205 Weit steht dahinter der Verkehr mit der pacifischen Seite Nord- Amerikas zurück: die durch Nord-Amerika hindurchführenden Eisenbahnen dienen ihm nur für den Güterverkehr; der Personen- und Postverkehr nimmt den Weg über die Landenge von Panama, deren Eisenbahn die beiden Seewege durch den Atlantischen und den Ostpacifischen Ozean miteinander verbindet. Bald wird es unaufschiebbares Bedürfnis sein, einen Kanal für die Seeschiffe durch die sperrende Landenge hindurch- zulegen. Dagegen entwickelte sich seit dem 17. Jahrhundert der Verkehr mit Indien und China immer ertragreicher. Seit 1600 begann die „Ostindische Kompagnie" in Vorder-Jndien sich festzusetzen, bis der englische Staat selbst 1784 das weite Gebiet in Besitz nahm. In Jndo- nesien eroberten sich die Niederländer ein ganzes Kolonialreich. Mit China bestand ein wenn auch sehr eingeengter Verkehr, und zu Japan verschafften sich die Niederländer wenigstens, freilich unter demütigenden Bedingungen, Zugang. Indes seit der Mitte des 19. Jahrhunderts wurden die beiden ostasiatischen Reiche durch Handelsverträge dem europäischen Verkehr erschlossen. So bildet das ganze weite Monsun- gebiet Asiens das zweite große Gebiet des Weltverkehrs. Zwar der Weg dorthin von Europa war weit, um ganz Afrika herum. Aber 1869 wurde die Durchstechung der Landenge von Suez vollendet. Der Suez-Kanal kürzt den Weg von Europa nach dem Monsun-Asien bis auf 45 Tage ab, die kanadische Pacisicbahn bis auf 36 Tage; aber die sibirische Überlandbahn wird ihn auf 20 Tage herabsetzen. Das gibt ihr die größte Bedeutung für diese zweite große Straße des Welt- Verkehrs. § 104. Die Mittel des Weltverkehrs. A. Die Schiffe der Alten waren im Vergleich zu den modernen klein; aber sie genügten für den Verkehr auf dem Mittelmeere, dem ruhigsten aller Meere. Die Gestaltung der Küsten zudem verstattete, fast stets mit dem Ufer in Sicht zu fahren; und wo die Fahrt vom Ufer ablenkte, da genügten, um Kurs zu halten, die Gestirne. Außer den Segeln hatten die Schiffe schon in der homerischen Zeit Ruder — an jeder Seite eine Reihe —, die sie vom Winde unabhängig machten. Die griechische Erfindung der Trieren, welche drei Reihen von Rudern an jeder Seite hatten, diente nur Kriegszwecken; die Lastschiffe blieben Einruderer, wie denn bis tief in das Mittelalter hinein die Ruder noch neben den Segeln Verwendung gefunden haben.

7. Teil 2 - S. 208

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
208 § 104. Die Mittel des Weltverkehrs. a) Die west- östliche: Paris —Köln — Hannover — Berlin — Königsberg—st. Petersburg —Moskau, an welche bei jeder großen Station Strahlen von Nebenlinien sich ansetzen. Diese Richtung setzt von der asiatischen Grenze (Tscheljabinsk) die transsibirische Bahn (6500 km lang) fort, die über Omsk, Jrkutsk nach Wladimostock führen soll, deren andere Seitenlinie bis Port Arthur (Dalny) und weiter nach Tientsin und Peking schon im Betriebe ist. d) Der Orient-Expreßzug, der von London über Paris, Straßburg, München, Wien, Ofen-Pest, Belgrad, Sofia nach Kon- stantinopel geht, also den Nordwesten mit dem Südosten verbindet. c) Die Linie London—paris—basel—st. Gotthard—mailand— Brindisi, oder Paris —Lyon—turin — Bologna—brindisi. Von Berlin beträgt die Fahrzeit nach St. Petersburg 33 Stunden, nach Wien über Dresden, Prag 21 Stunden, nach Rom über München, Brenner 38 Stunden, nach Paris 19 Stunden, nach London 23 Stunden, nach Stockholm 25 Stunden. In Amerika sind von besonderer Bedeutung die Panama-Bahn zwischen Colon und Panama (3 Stunden) und die fünf Pacific-Eisen - bahnen, welche den Atlantischen mit dem Stillen Ozean verbinden. Die nördlichste geht durch Britisch-Nordamerika von Halifax über Montreal, Winnipeg nach Vancouver (6 Tage), vier durcheilen die Vereinigten Staaten, die älteste, von Neu-Iork über Chicago, den Großen Salzsee nach S. Franzisko, ist die Union-Bahn. Außer Europa und den Vereinigten Staaten von Amerika finden sich ausgedehnte Eisenbahnnetze noch in Vorderindien, Java, Japan, Südafrika, Argentinien, Chile und Peru, Südostaustralien. Die Länge aller Eisenbahnen auf der Erde beträgt (1900) 790000 km, was fast dem 20 fachen Erdumfang (40000 km) gleich- kommt. Sie fördert täglich etwa 6 Milliarden Menschen und 7 Mil- liarden kg Fracht. Bei ihrem Betriebe sind über 3 Millionen Menschen angestellt. Mit Schnelldampfern und Eilzügen setzt sich heute die kürzeste Reise um die Erde mit folgender Zeitdauer zusammen: London—neu-Aork (7 Tage)—Neu-Aork—vancouver (5y2 Tage) — Vancouver — Jokohama — Schanghai — Singapore — Suez — Brindisi — London (40 x/2 Tage): zusammen 64 Tage. C. Ein wichtiger Gehilfe des Weltverkehrs ist der Nachrichten- dienst. Durch Feuersignale machte man schon in den homerischen Zeiten auf weite Entfernungen einander Mitteilungen. Im römischen Kaiser-

8. Teil 2 - S. 12

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
12 § 2. Sibirien. Steppe den Kirgisen überlassen, welche mit ihren Herden sie durch- ziehen und bald hier bald dort ihre „Jurten" aufschlagen. Das Land am Amur und Großen Ozean besitzt fruchtbaren Boden und dichte Laubwälder, leidet aber unter der winterlichen Kälte, welche das Ochotskifche Meer fast fünf Monate zufrieren läßt. Durch die große südsibirische Eisenbahn und die fortschreitende Aufschließung sowie als Durchgangsland für den europäisch-chinesischen Verkehr gewinnt Sibirien immer mehr Bedeutung. Die Eisenbahn- fahrt von St. Petersburg über Omsk, Jrkutsk nach Port Arthur dauert etwa 15 Tage. 2. Klima und Erzeugnisse. Auf lange und strenge Winter mit schrecklichen Schneestürmen folgen kurze, heiße Sommer, welche den Ackerbau in den meisten Teilen (3/5) unmöglich machen. Nur Viehzucht kann getrieben werden. Die Haupterzeugnisse, welche aus Sibirien ausgeführt werden, sind: Fische, Holz, Erze, Pelzwerk und das von dem Mammut, einer längst ausgestorbenen Elefantenart, gewonnene Elfenbein. 3. Staatliche Verhältnisse und Städte. Sibirien ist russisches Besitztum und zerfällt in die drei Generalgouvernements West-Sibirien, Jrkutsk und das des Amur, zu dem auch die Nord- Hälfte der Insel Sachalin gehört. In W.-Sibirien: Toms!, ö. vom O^ mit 52000 Einw., Uni- versität und Mittelpunkt des Golddistrikts. In O.-Sibirien Jrkutsk in der Nähe des Baikalsees, wichtig für den Handel mit China. Kiachta, Grenzstadt. An der Lena Jakutsk, wichtig sür den Pelzhandel, wo im Winter eine Kälte von 40 — 60° herrscht, und die Lena sast sieben Monate lang zugefroren ist. Zum Generalgouvernement des Amur gehört auch die Nordhälfte der Insel Sachalin und derjenige Teil der Mandschurei, welcher am linken Ufer des Amur liegt, sowie der ganze Küstenstreifen der Mandschurei bis nach Korea. Der Haupthafen am Großen Ozean ist hier Wladi- wostok, der auch den n. Endpunkt der sibirischen Eisenbahn bildet. Die lange und schmale Halbinsel Kamtschatka ist von hohen, vulkanischen Gebirgen durchzogen. Das Klima ist milder als unter den gleichen Breitengraden in Sibirien; aber die Bevölkerung ist nur sehr spärlich. Die armseligen, unreinlichen Kamtschadalen sind dem Aus- sterben nahe; ihr Haustier ist der wolfähnliche, gelbe oder graue Hund, der auch verwildert in Rudeln die Wälder durchstreift.

9. Teil 2 - S. 209

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 104. Die Mittel des Weltverkehrs. 209 reiche sind Ersatzpferde von Station zu Station auf den großartig an- gelegten Kunststraßen eingestellt, damit die Eilboten des Kaisers dessen Befehle mit Windeseile in alle Provinzen tragen. Das sind die An- fange unsrer Post, die selbst von den eingestellten (positi) Pferden den Namen empfangen hat. Im Mittelalter vernehmen wir nichts von solchen nützlichen Ein- richtungen, alles Nachrichtenwesen ist der Gelegenheit und dem Zufall anheimgegeben. Da war es immerhin ein Fortschritt, daß Kaiser Maximilian I. (1493 — 1519) dem Fürstenhause von Thurn und Taxis das Post- Monopol verlieh, besonders, um seine burgundischen Erblande, die Nieder- lande, mit Österreich zu verbinden. Länger als drei Jahrhunderte begnügte sich Deutschland — in den andern Ländern Europas war es nicht besser — mit dem Postreiter, der die spärlichen Briefe beförderte. Im Jahre 1833 wurde von den deutschen Gelehrten Gauß und Weber in Göttingen die elektrische Telegraphie erfunden. Die mittel- bare Wirkung derselben war die Verbesserung aller Posteinrichtungen. 1874 wurde auf Antrieb des Leiters der deutschen Reichspost von Stephan der Weltpostverein eingerichtet, welcher heute alle zivilisierten Staaten der Erde, soweit sie ein geordnetes Postwesen besitzen, umfaßt. Ungefähr 45 Millionen Postsendungen werden täglich in der Welt be- fördert. Allein wichtiger noch für den Weltverkehr wurden die unmittel- baren Wirkungen der elektrischen Telegraphie. Mit einem dichten Netze von Telegraphen überzogen sich alle Kulturstaaten; weit entlegene Gegenden wurden durch Telegraphenlinien eng an das Mutterland geknüpft; selbst durch die Ozeane legte man (seit 1866) telegraphische Kabel, die Erdteile dadurch nahe aneinander rückend. Nur der Große Ozean entbehrte noch zuletzt einer direkten Kabelverbindung zwischen den Küsten der Alten und Neuen Welt, doch auch diese ist Ende 1902 fertiggestellt und damit die elektrische Umgürtung der Erde vollendet. Die wichtigsten Telegraphenlinien des Weltverkehrs sind: a) Kabellinien: die (14) Kabel von Europa nach Nordamerika (darunter das deutsche von Emden über die Azoren nach Neu-2)ork), das Doppelkabel von Lissabon über Madeira nach Pernambuco, die Linie von Suez nach Port Natal, die Linie von Singapur nach Port Darwin in Nordaustralien, die Lmie von Singapur nach Wladiwostok, Daniel, Leitfaden. Ausg. f. Mävchensch. Ii. Teil. 14

10. Teil 1 = Grundstufe B - S. 6

1905 - Halle a.S. : Schroedel
6 Die Umgebung des Heimatortes. 3. Der Händler, der Kaufmann kauft und verkauft die Waren. Welche Erzeugnisse brauchen wir, die bei uns nicht gewonnen werden? Welche Waren werden aus uusrer Stadt verschickt? Wer kann darüber berichten? Welche Sachen verkauft der Materialist? Wessen Hände mußten sich regen, damit wir Nachmittag Kaffee mit Zucker und Weißbrot genießen konnten, damit sich der Vater eine Zigarre mit dem Streichholz anzünden konnte? Wo kauft man die Waren? Warum sind die meisten Läden in den Hauptstraßen? Was wird auf dem Wocheumarkt, Vieh- und Kram- markt, Weihnachtsmarkt feil geboten? Dem Handel sind Post, Schiffahrt und Eisenbahn dienstbar. Inwiefern? Alle bisher erwähnten Berufe sorgen für unsere Ernährung; sie gehören zum Nährstaud, zu dem die meisten Menschen uusrer Stadt gehören. 4. Zum Lehrstaud gehören Lehrer, Geistliche, Richter und Ärzte. Worüber belehren sie uns? Zum Wehrstand gehören die Soldaten. Welche Truppeu liegen iu unserer Stadt? Welchen Fußsoldaten, Reiter, Artilleristen habt ihr gesehen? Wer kennt Offiziere? d) Verkehr. Durch welche Wagen können wir innerhalb der Stadt schnell vorwärts kommen? Wodurch wird die Straßenbahn bewegt? Aus der Stadt heraus führen uns Eisenbahnen und Dampfer. 1. Eisenbahn. Woher der Name? Wo hält der Zug? Welche Räume befinden sich auf dem Bahnhofe? Wo erwarten wir den Zug? Wodurch unterscheiden sich Schnell-, Personen- und Güterzug? Wer bewegt den Zug? Beschreibe einen Personen-, Güterwagen! Dieser vermag 15 t (etwa 50 Klaviere!) zu tragen. Die schnellsten Züge fahren in der Stnnde bis zu 80 km! Welcher Nachbarort liegt soweit vou uns entfernt? Wo werden die Güter verladen? 2. Nach welchen Städten verkehren Dampfer? Die Schiffahrt ver- mag die Waren nicht so schnell fortzuschaffen, wie die Eisenbahnen, dafür ist die Fracht auf der Eisenbahn etwa viermal so teuer. e) Maße. Wieviel m ist das Schulgebäude hoch, der höchste Kirch- tnrm? Welche Talhöhe (relative Höhe) hat der höchste Berg der Nack- barschast? Welche gerade Strecke ist 1 km lang? Welche Zeit braucht man, um sie zu durchmessen? Welcher Punkt ist von uns 10 km entfernt? Welchen Flächenranm, in qkm gemessen, bedeckt die innere Stadt? Ii. Die Umgebung des Heimatortes. I. Allgemein-Länderkundliches. 1» Bodenkunde, a) Bodenform. Auf unseren Wanderungen in der Umgebnng nnseres Heimatortes lernten wir verschiedene Bodenformen kennen. Alle zusammen machen die Bodengestaltung der ganzen Gegend aus. Welche Bodenform waltet darin vor? — An manchen Stellen breitet sich das Land weithin eben aus, bildet eine Ebene; an andern ist es wellenförmig, an noch andern weist es Hügelland oder Anhöhen und Berge. auf. Wo trafen wir dergleichen Bodenformen an? Bestimme ihre Lage zum Heimatorte! Der unterste Teil eines Berges, wo die Bodenerhebung beginnt, heißt Fuß, der oberste Gipsel. Die Fläche zwischen beiden heißt Abhang
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